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Einleitung
Section Control (Automatische Teilbreitenschaltung) wird hauptsächlich für Feldspritzen und Düngerstreuer eingesetzt. Doch auch die Drillmaschine, das Zuckerrübenlegegerät und andere Geräte können automatisch am Vorgewende ein- und ausgeschaltet werden.
Die Vorteile liegen klar auf der Hand:
- Betriebsmitteleinsparung
- Weniger Applikationsfehler , d.h.
- Vermeidung von Lager (Getreide fällt um bei Überdüngung)
- Minimierung der Spritzschäden im Überlappungsbereich
- Keine versehentlichen Unkraut-Nullparzellen
- Auch der Keil wird bestmöglich ausgespritzt
- Arbeitsentlastung, insbesondere bei Dunkelheit
- Schonung der Umwelt
- und ein gutes Gewissen endlich richtig ein und ausgeschaltet zu haben.
Außerdem liefert Secton Control eine perfekte Restmengenminimierung. Einmal gespritzt und die applizierte Schlaggröße notiert, sind die Abweichungen bei den weiteren Applikationsmaßnahmen in der Regel im Bereich von kleiner 0,1 ha. Mische Deine letzte Spritze exakt an. Bei zuverlässiger Technik kann auch bei einem großen Spritzfass die Restmenge auf 0,1 ha x 220 l/ha = 22l + persönlicher Sicherheitszuschlag reduziert werden. (Das sind Erfahrungswerte, bitte langsam dran tasten).
Aufklappen und weiterlesen über Section Control:
Wie steuert das Terminal die Teilbreiten?
Du Applizierst zunächst einmal um das Feld außen herum. In den Ecken musst du manuell ausschalten. Je nach System schaltet das Terminal die notwendigen Teilbreiten bereits beim Herausfahren aus den Ecken an. Das Display markiert den bereits applizierten Bereich farbig. Befindet sich die Spritze im farbigen Bereich sind die Teilbreiten geschlossen. Kommt der Spritzbalken in den unbearbeiteten Bereich werden die Teilbreiten eingeschaltet.
Kann ich trotz Section Control auch noch manuell ein- oder ausschalten?
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Was passiert wenn das Gestänge in den ungespritzten Bereich über den Graben kommt?
Zum Verständnis: In der Regel kann außerdem eine Überlappung am Vorgewende eingegeben werden. D.h. wie stark die einzelnen Teilbreiten beim Rein- und Rausfahren aus dem Vorgewende das Vorgewende überlappen dürfen oder eine kleine Spritzlücke entstehen darf. Hier würde ich insbesondere bei Herbiziden eine Überlappung von 100% einstellen, damit der gesamte Bereich gespritzt wird.
Wer auf Nummer sicher gehen will, übersteuert das Section Control kurzzeitig beim Wenden über den Schalter „Alle Teilbreiten Ein / Aus“.
Voraussetzungen für Section Control
- GPS-Empfänger (DGPS Signal mit ca. 30 cm Genauigkeit reicht aus)
- Terminal incl. Kabel
- Kompatibilität überprüfen! Ältere Geräte können mit Hilfe einer zusätzlichen Box für Section Control nachgerüstet werden. Bei Isobusgeräten steuert das Terminal sowohl Section Control als auch die anderen Geräteeinstellungen. Bei Geräten die kein Isobus unterstützen greift das Secstion Control Terminal lediglich in den normalen Spritzcomputer ein und schaltet nach der Freigabe die Teilbreiten.
Empfänger auf dem Gerät oder auf dem Schlepperdach? Unsere Empfehlung:
Bei gezogenen Geräten raten wir für den Einsatz einer automatischen Teilbreitenschaltung den GPS-Empfänger direkt auf das Gerät zu montieren. Am besten mittig über der Achse. Wenn der GPS-Empfänger die Fahrtrichtung nicht erkennt, ist es vorteilhaft den Empfänger direkt über dem Spritzbalken zu montieren, damit die Position auch nach dem Rückwärtsschieben korrekt ist. Andernfalls springt die errechnete Position des Spritzbalkens auf dem ersten Meter der Vorwärtsfahrt und es ergibt sich eine fehlerhafte Aufzeichnung. Sitzt der GPS-Empfänger auf dem Gerät, erhöht dies die Genauigkeit deutlich, da die Position des Geräts nicht errechnet, sondern gemessen werden kann. Insbesondere für folgende Situationen ist der GPS-Receiver am Gerät besser aufgehoben als auf dem Schlepperdach:
- Genaue Position des Spritzbalken nach Rückwärtsfahrt.
- Rein- und Herausfahren aus dem Vorgewende (je länger die Spritze und je kleiner die Arbeitsbreite desto eher muss beim Wenden in die Kurve eingefahren werden – außerdem bleibt weniger Platz um das Gespann gerade zu ziehen.)
- Besonders wichtig ist dies beim Einsatz einer Nachlaufeinrichtung (Deichsellenkung / Achsschenkellenkung) denn Stand der Technik ist derzeit, dass die Stellung der Gerätelenkung i.d.R. nicht an das Terminal weitergegeben wird.
Möchtest Du den GPS-Empfänger gleichzeitig zum automatischen Lenken einsetzen, solltest Du den Empfänger auf dem Schlepperdach belassen.
Tipp: Montierst du den GPS-Receiver auf dem Gerät, kannst du die Geräteart „Selbstfahrer“ auswählen.
Was ist bei Section Control sonst noch zu beachten?
*Update: Dieses Phänomen betrifft nur ältere Systeme und wird teilweise durch Software-Updates behoben.*
Wenn Du rückwärts in eine Ecke schiebst und Dein GPS-Empfänger sitzt nicht genau über dem Spritzbalken und ist nicht in der Lage die Fahrtrichtung zu erkennen, so schiebe je nach System 0,3 – 1m zu weit zurück. Anschließend fährst du vorwärts zur „Startposition“. Warum? Ältere und günstigere Systeme können die Fahrtrichtung nur durch die Veränderung der GPS-Position erkennen. Einige erkennen ob das Gespann Rückwärts fährt, bei anderen denkt das System, dass das gesamte Gespann sich auf der Stelle gedreht hat und nun „vorwärts!“ in die andere Richtung fährt.
Section Control oder Parallelfahrsystem – womit soll ich einsteigen?
Section Control hat den größten Effekt auf kleinen Schlägen, da häufiger ein- und ausgeschaltet werden muss.
Ein automatisches Parallelfahrsystem lohnt sich theoretisch mehr, wenn Geräte mit kleiner Arbeitsbreite verwendet werden, da es mehr Überlappungen bei gleicher bearbeiteter Fläche gibt. Praktisch können größere Arbeitsbreiten z. B. bei der Bodenbearbeitung aufgrund der Einsehbarkeit nicht so exakt geführt werden wie ein 3m Grubber.
Section Control Systeme sind i.d.R. wesentlich günstiger als automatische Lenksysteme.
Beantworte Dir im Abschnitt Agrar-Wissen -> automatische Parallelfahrsysteme die Frage, ob sich ein automatisches Parallelfahrsystem für Deinen Betrieb lohnt!
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